Die heimliche Wanderung der Feuersalamander (Salamandra salamandra)

Im zeitigen Frühjahr ist es immer soweit. Tausendfach machen sich Frösche, Erdkröten, Molche und andere Amphibien auf, um zu ihren Laichgewässern zu wandern

Bei den meisten Amphibien, hier insbesondere der massenhaften Wanderungen der Frösche und Kröten, ist dieses für uns sehr auffällig und wir bekommen diese allein schon aus der Tatsache, dass diese Amphibien zeitgleich an vielen Stellen wandern, oft Straßen zu ihren Laichgewässern überqueren müssen und dabei viele von ihnen überfahren werden, die wir dann auch visuell wahrnehmen, mit.

Viel heimlicher, kaum zu beobachten, weil oftmals versteckt und abgelegen, vollzieht sich ebenso im Frühjahr, meist ab April bei wärmeren Nachtemperaturen und wenn es nass ist spät am Abend, ca. ab ca 22 Uhr, eine ebenso spektakuläre Tierwanderung in den verschwiegenen Bachtälern im Bergischen Land. Es sind die Feuersalamander, hier genau die trächtigen Weibchen, die zu ihren Absetzgewässern wandern.

Feuersalamander sind lebendgebärend,- heißt also, sie legen keine Eier, wie Frösche, Kröten oder Molche ab, sondern „setzen“ ihre ca. zehnmonatig im Mutterleib herangereiften, schlupffähigen, kiementragenden Larven, lebend in meist kalte, im Wald gelegene, Gewässer, wie Quelltöpfe, Sumpfflächen, Zuläufe von nassen Talwiesen/Auengebiete ab. Bei meinen spätabendlichen „Ausflügen“ ab ca. 22 Uhr und vielversprechender Witterung (mild, mind. 12 Grad, regnerisch, nassfeucht) begehe ich im April die Wanderwege in den Bachtälern. Meist sichtet man die ersten Exemplare schon auf den ersten hundert Metern, wie sie auf den Waldwegen zielstrebig ein Wanderziel verfolgen. An solchen Abenden ist es nicht selten, dass innerhalb 30 Minuten, oder einer Strecke von rund 1 Kilometer, 50, oder mehr Tiere im Schein der Kopf/Taschenlampe gesichtet werden und einem entgegen leuchten. So zieht sich dieses Geschehen durch die gesamten Bach-Täler, welche hier im Bergischen Land allesamt ein noch gutes Habitat für Feuersalamander bieten Dementsprechend beherbergen diese Bach-Täler eine stabile Population dieser Tiere.

Die auffällige gelbe Körperzeichnung auf dem ansonsten glänzend schwarzen Körper der Salamander, wirkt fast eine Signalfarbe, die reflektiert, sobald Lichtstrahlen darauf treffen.

Die Varietäten der gelben Zeichnungen reicht von Punkten, über gepunktet und gebändert/gestrichen, als nur gebändert/gestrichen. Ich habe auch schon überwiegend gelb gefärbte Tiere gefunden. Eine sehr seltene Farbvariante sei die orange, statt gelbe Zeichnung, die ich bislang aber noch nicht feststellen konnte.

FAZIT:

Durch die besondere nächtliche Stimmung bei Dunkelheit und der Witterung, ebenso den Geräuschen der Nacht (Eulen/Wild) zur späten Zeit in einem abgelegenen Bach-Tal und dann noch diese besondere und auffällige Tierwanderung zu erleben, ist für mich immer ein Erlebnis besonderer Art, welches einen auch nachhaltig berührt.

Text und Bilder sind alle vom Verfasser, Thomas Wirtz | NABU Rhein Berg e.V.

 

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