Die meisten Kirchtürme wurden wegen der ungewünschten Besiedelung von Taubenarten unzugänglich vom Zutritt auch für diese Arten verschlossen.
Seit 2010 hat der NABU Rhein.Berg.Kreis e.V. ebenso an diesem Projekt teilgenommen und das Thema aufgegriffen und praktische Arbeiten umgesetzt.
Zu dem Ziel Kirchtürme wieder für diese Arten zu öffnen, ohne dass die Tauben ebenso wieder Möglichkeiten zum Einlass in die Kirchtürme erhielten, haben wir in den Jahren 2009/2010 Kontakt zu den entsprechenden Kirchenvorständen bergischer Kirchengemeinden aufgenommen. Nach diversen Gesprächen wurden dann die Glockentürme der jeweiligen Kirchen durch Begehungen in Augenschein genommen, um die Möglichkeiten zur Wiederansiedlung der Zielgruppen auszuloten.
Erfreulicherweise erhielten wir viel positiven Zuspruch seitens der angesprochenen Kirchengemeinden und konnten so in mehr als 30 Kirchen im Rheinisch Bergischen Kreis tätig werden.
In den meisten Kirchtürmen konnten dann durch tatkräftige Mithilfe unserer NABU Naturschutzstation mit Sitz auf NaturGut Ophoven Turmfalken,- und Schleiereulennistkästen in den Glockentürmen/Seitenschiffen mit Zugang nach draußen installiert werden. Auch konnten hermetisch abgeschlossene Drahtverhaue an den Fensteröffnungen zum Glockenturm insoweit wieder geöffnet werden, dass Fledermäuse wieder Zutritt in die Glockentürme erhielten, die Tauben aber draußen bleiben.
Als Ausdruck der gemeinsamen Verantwortung für diese Tierarten und den „Godwill“ der Kirchenvorstände und Küster zu dieser Aktion, wurden die Kirchen bundesweit mit einer Ehrenplakette und die Kirchengemeinde mit einer Urkunde „ausgezeichnet“
Diese Auszeichnung wurde bundesweit schon an mehr als 800 Kirchengemeinden verliehen.
Die spektakulärste, bei uns im Bergischen Land, hierzu stattgefundene Aktion ergab sich im Jahre 2010. Mitten in der Adventszeit und bei starkem Schneefall in den Tagen zuvor, konnten wir mit Hilfe eines Drehleiterwagens und der örtlichen freiwilligen Feuerwehr einen Turmfalkenkasten an dem Turm der ev. Kirche, dem „Alten zum Berge“ im Ortskern von Witzhelden/Leichlingen von außen anbringen. Die Aktion verursachte einen beachtliches Interesse in der örtlichen Bevölkerung, da zuerst auch angenommen wurde, dass die Feuerwehr ausrückte, um das Kirchenschiff von den Schneemassen befreien zu müssen, weil es einsturzgefährdet schien.
Bereits im Folgejahr erschienen an dem Nistkasten schon die ersten „neugierigen“ Turmfalken um ihre neue Nistmöglichkeit in Augenschein zu nehmen.
In verschiedenen Zeitabständen werden die von uns in die Kirchtürme/Seitenschiffe eingebrachten Nisthilfen auf ihren Zustand und ihre „Belegung“ überprüft, gesäubert und ggf auch bei Bedarf repariert.
Umsetzungszeitraum: 2009 - 2011
Zahl der Kirchtürme: 30
Helfer: Haupt- und Ehrenamtliche
Thomas Wirtz
Geschäftsführer
Mail. wirtz[at]nabu-rhein-berg.de